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"Vogeltoll" 
- Als
die Vögel Götter
wurden -
eine Komödie frei nach „Die Vögel“ von
Aristophanes
 Griechenland, Athen, im Jahre 414 v. Chr. Zur Aufführung
kommt beim großen Dionysos-Fest das Stück „Die
Vögel“ von Aristophanes, das voller Anspielungen auf die gesellschaftlichen
und politischen Verhältnisse (keineswegs nur) der
damaligen Zeit steckt.
Athen ist zu dieser Zeit zwar eine Demokratie, doch im Inneren
steckt diese voller Streitigkeiten, Prozesse und
Intrigen. Nach außen gibt sich die Bevölkerung Großmachtphantasien
hin, die Flotte wird ausgebaut, man will den ganzen
Mittelmeerraum beherrschen.
Aristophanes greift diesen Zeitgeist auf und steckt ihn in eine
Handlung, die man heute fast als Science Fiction
bezeichnen würde. Zwei Bürger – Ratefreund und
Hoffegut - haben das Leben in ihrer Stadt satt, sie sehnen sich
nach
mehr Freiheit und den „unbegrenzten Möglichkeiten“.
Sie wandern aus, in das Reich der Vögel zwischen Himmel
und
Erde, wo sie von den Vogelwesen (die schlechte Erfahrungen mit
den Menschen gemacht haben) zunächst sehr ablehnend
empfangen werden.
 Doch Ratefreund und Hoffegut gelingt es, sich nicht nur bei den
Vögeln einzuschmeicheln, sondern sogar die
Führung in ihrem Lande zu übernehmen. Sie reden den
Vögeln ein, dass eigentlich sie die wahren Götter seien,
eine Botschaft,
die nur allzu gern gehört wird. Auch unten auf der Erde
beginnen die Menschen, nicht mehr die Götter, sondern
die Vögel zu verehren. Manche wollen in das Reich der Vögel
aufgenommen werden, finden aber keinen Einlass. Am
Schluss werden sogar die Götter unruhig, ihnen gehen die
Opfergaben und damit die Nahrung aus.
Ein Stoff für eine inklusive Theatergruppe? Ja, wenn man
Integration als einen positiven, aber auch
mühsamen und langwierigen Prozess begreift, mit dem sich
die heutige schnelllebige und auf kurzfristige Effekte
setzende Zeit schwer tut. „Die Vögel“ machen
deutlich, wie schnell anscheinend Freundschaften und Bündnisse
hergestellt werden können.
Doch in Wirklichkeit stehen diese auf tönernen Füßen,
beruhen auf Machtstreben und Eitelkeit. „Die Vögel“ entlarven unsere menschlichen Schwächen,
den Hang zur oberflächlichen Streberei nach Erfolg und
Ruhm auf humorvolle Weise, und eine inklusive Theatergruppe
besitzt gute Möglichkeiten, schon durch ihr
Spiel anzudeuten, wie andere gesellschaftliche Entwürfe
aussehen könnten.
Gang der Handlung Zwei Bürger der griechischen Stadt Athen, Ratefreund und
Hoffegut. machen sich auf und verlassen ihre Stadt – auf
der
Suche nach einer „besseren Welt“, auf der Suche nach
mehr Freiheit und Glück.
Zwei Vögel zeigen ihnen den Weg zum Wiedehopf, der früher
einmal Mensch gewesen war und jetzt bei den Vögeln
zwischen Himmel und Erde lebt.
Der Wiedehopf verhält sich den beiden Menschen gegenüber
zunächst recht zurückhaltend, bis der schlaue Ratefreund
ihn mit dem Plan gewinnt, „im Luftreich zwischen Himmel
und Erde eine mächtige Vogelstadt“ zu gründen.
Der Wiedehopf holt die anderen Vögel herbei, die allerdings
die beiden menschlichen Eindringlinge zunächst erbarmungslos
bestrafen wollen, bis es dem Wiedehopf gelingt, sie zu beruhigen.
 In einem lebhaften Gespräch mit dem Vogelchor entwickelt
Ratefreund seinen Plan: nicht nur eine Vogelstadt
soll gegründet, sondern die Vögel selbst sollen als
die wahren Götter eingesetzt und angebetet werden.
Die Vögel sind geschmeichelt, vergessen ihr Misstrauen den
Menschen gegenüber und nehmen den Plan Ratefreunds gerne
an. Im Folgenden wendet sich der Vogelchor bzw. der Chorführer
an die Zuschauenden und preist die eigenen Qualitäten
an.
Ratefreund und Hoffegut tragen jetzt „Vogelkleidung“ (Flügel)
und werfen im Übrigen alle interessierten Menschen
hinaus, die von der neuen Vogelstadt gehört haben und an
diesem Glück teilhaben wollen.
Währenddessen feiert der Vogelchor seine Alleinherrschaft
und die Tatsache, dass der Mauerbau zwischen Himmel und
Erde vollendet ist. Diese Mauer verhindert, dass die Opfer der
Menschen die Götter erreichen – und diese müssen
nun im
wahrsten Sinne des Wortes Hunger leiden.

Daher taucht die Götterbotin Iris im Vogelreich auf, und
warnt Ratefreund vor dem Zorn der Götter. Der jedoch
bleibt unbeeindruckt und verkündet, dass nun die Vögel
die Götter der Menschen seien. Und die Menschen sind bereits,
so wird berichtet, regelrecht „vogeltoll“, erkennen
die neue Herrschaft der Vögel an.
Die Götter sind gezwungen, zu verhandeln. Prometheus, der
noch eine Rechnung mit dem obersten Gott Zeus offen
hat, verrät Ratefreund zuvor heimlich, wie schlecht die
Lage der Götter ist und er darauf bestehen soll, dass die
Götter
die Herrschaft der Vögel anerkennen und Zeus ihm überdies
die schöne Basileia zur Frau gibt.
Ratefreund gelingt es anschließend, den Abgesandten der
Götter gegenüber diese Forderungen durchzusetzen, lässt
sich
feiern und beginnt mit den Hochzeitsvorbereitungen….
SchauspielerInnen: |
Christoph Skambraks |
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Claudia Heske |
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Clemens Jünger |
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Franz Gassenschmidt |
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Hilde Striebel |
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Isabella Katz |
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Martin Kilwing |
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Martin König |
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Monika Maurer |
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Nike Herrberg |
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Sandra Geiger |
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Siegfried Wagmann |
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Stefan Boris Birk |
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Stefanie Oppel |
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Timo Vo-van |
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Ulrike Schley |
Kostüme: |
Evi Bieser |
Bühnenbild: |
Markus Brom, Stephanie Orthner |
Fotos, Graphische Gestaltung: |
Taro Herbel |
Beleuchtung: |
Anna Augstein |
Regieassistenz: |
Martina Mayer, Monika Maurer |
Künstlerische Leitung: |
Wolfgang Kapp |
Produktionsleitung: |
Bertram Goldbach |
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Dauer des Stückes: |
ca. 90 Min. zzgl. Pause |
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